Der Bundesrat hat die neue Infrastrukturstrategie bis 2030 verabschiedet, die als langfristiger Plan zur Entwicklung und Modernisierung der nationalen Versorgungs-, Verkehrs- und Kommunikationsinfrastrukturen dient. Die Strategie legt Schwerpunkte auf den Ausbau und die Modernisierung von Energieversorgung, Verkehr, Telekommunikation und Wasserwirtschaft, um die steigenden Anforderungen an ein nachhaltiges und effizientes Infrastrukturnetz zu erfüllen.
Die Initiative ist eine Reaktion auf zunehmende Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung, Urbanisierung und geopolitische Unsicherheiten, die eine flexible und resiliente Infrastrukturpolitik erfordern.
Die Schweiz verfolgt mit ihrer neuen Infrastrukturstrategie folgende Kernziele:
✅ Nachhaltige und klimafreundliche Infrastrukturen
Der Bundesrat setzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien, energieeffiziente Bauweisen und umweltfreundliche Verkehrssysteme. Besonders im Fokus steht die Dekarbonisierung der Industrie und des Verkehrs.
✅ Digitalisierung der Versorgungsnetze
Der massive Ausbau von 5G, Glasfaser-Internet und Smart Cities soll die Digitalisierung in allen Bereichen der öffentlichen Infrastruktur beschleunigen. Zudem werden KI-gestützte Systeme für Verkehrssteuerung und Energieversorgung eingeführt.
✅ Widerstandsfähigkeit gegen Krisen und Cyberangriffe
Kritische Infrastrukturen wie Stromnetze, Wasserwerke und digitale Netzwerke sollen besser gegen Cyberbedrohungen, Naturkatastrophen und geopolitische Risiken geschützt werden.
✅ Integrierte Mobilitätslösungen
Durch eine bessere Vernetzung von Bahn, Bus, Auto, Fahrrad und Fußgängerverkehr sollen Staus reduziert und die Verkehrseffizienz erhöht werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Förderung des öffentlichen Verkehrs.
✅ Optimierung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
Mit steigenden Temperaturen und längeren Trockenperioden steigt das Risiko von Wasserknappheit. Daher wird ein überregional koordiniertes Wassermanagement aufgebaut.
Die Umsetzung der Strategie erfolgt in mehreren Etappen. Die wichtigsten Maßnahmen umfassen:
📌 Energieversorgung:
🔹 Ausbau von Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren
🔹 Modernisierung der Stromnetze zur Integration von Speichersystemen und Smart-Grid-Technologien
📌 Verkehr und Mobilität:
🔹 Ausbau der Bahnstrecken für Hochgeschwindigkeitszüge
🔹 Förderung der Elektromobilität und Ausbau der Ladeinfrastruktur
🔹 Verbesserung der ÖV-Taktung in ländlichen Gebieten
📌 Telekommunikation und Digitalisierung:
🔹 Vollständige 5G-Abdeckung bis 2027
🔹 Förderung von Smart Cities mit digitaler Verkehrssteuerung
📌 Wasser- und Umweltmanagement:
🔹 Neue Konzepte zur Wasserwiederverwertung
🔹 Ausbau von Hochwasserschutzsystemen
Die Umsetzung der Infrastrukturstrategie bis 2030 stellt eine große wirtschaftliche und politische Herausforderung dar. Der Bundesrat rechnet mit Investitionen in Höhe von über 50 Milliarden Franken, die teilweise durch öffentliche-private Partnerschaften (PPP) finanziert werden sollen.
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen:
🔸 Umweltverbände warnen, dass einige Bauprojekte zu stark in Naturräume eingreifen könnten.
🔸 Wirtschaftsverbände fordern eine schnellere Umsetzung, um den Wirtschaftsstandort Schweiz zu stärken.
🔸 Gemeinden befürchten steigende Kosten, insbesondere für neue Mobilitätskonzepte.
Der Bundesrat betont jedoch, dass die Strategie langfristig darauf abzielt, die Schweiz als Innovationsstandort zu sichern und eine nachhaltige, widerstandsfähige Infrastruktur für kommende Generationen aufzubauen.
Mit der neuen Infrastrukturstrategie 2030 setzt die Schweiz einen entscheidenden Schritt in Richtung Modernisierung und Nachhaltigkeit. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien, die Förderung digitaler Innovationen und die Verbesserung der Verkehrsnetze soll die Infrastruktur langfristig fit für kommende Herausforderungen gemacht werden.